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Stellungnahme zu Personalengpässen

Wie bereits seit geraumer Zeit diskutiert, hat sich die Personalsituation in den Ulmer Kindertagesstätten zunehmend verschlechtert. Derzeit werden von verschiedenen Seiten Konzepte entwickelt, um mit diesen Engpässen umzugehen. Diese Entwicklung ist allerdings nicht überraschend, sondern hat sich über lange Zeit angedeutet. Konsequenzen dieser zu begegnen wurden von verschiedenen Stellen, Demoskopen, Wissenschaftlern und Elternvertretern, stets angemahnt. Obwohl die Eltern und Kinder, welche in Ulmer Kindertagesstätten betreut werden, nicht verantwortlich sind, so haben sie, neben dem noch vorhandenem Personal, die Last dieser Situation zu tragen. Während die Kinder dies in einer qualitativen Verschlechterung ihrer Betreuung erleben, wird durch kurzfristige oder dauerhafte Kürzungen der Betreuungszeiten die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zunehmend erschwert.

 

Die Einschränkungen durch entstehende Personalengpässe wirken sich zudem auf die vulnerable Gruppe der Kinder mit erhöhtem oder inklusivem Betreuungsbedarf zuerst und verstärkt aus. Wahrscheinlich zumindest mittelbar durch die Pandemie bedingt, hat sich die Zahl der Kinder mit einem solchen Bedarf in den letzten Jahren nochmal erhöht. Schon heute fehlen hier im Bereich der vorschulischen Betreuung zahlreiche Plätze in Ulm. Der GEB möchte an dieser Stelle darauf drängen die Ressourcen im Bereich inklusiver Betreuung, z.B. Eingliederungshilfe, als auch die generell inklusiv arbeitenden Einrichtungen zu erhöhen, um das grundsätzliche Ziel, allen Menschen eine Teilhabe zu ermöglichen, erfüllen zu können.

 

Wir begrüßen an dieser Stelle ausdrücklich die Bemühungen aller im System Kita involvierten Akteure an möglichen Lösungen zu arbeiten. Bei längerfristigen Engpässen, werden die Einrichtungen dennoch um Verkürzungen von Betreuungszeiten nicht herumkommen. Dieses gilt es mit vereinten Kräften nach Möglichkeit zu verhindern. Die Landeselternvertretung hat hierzu eine Stellungnahme veröffentlicht und verweist hier zudem auf einen Handlungsvorschlag durch eine Gruppe Wissenschaftler um Prof. Fröhlich-Gildhoff vom Zentrum für Kinder- und Jugendforschung (ZfKJ) an der Evangelischen Hochschule Freiburg.


Die nachfolgenden Punkt erscheinen uns hier wichtig:

·         Pädagogische Fachkräfte müssen von Verwaltungs- und hauswirtschaftlichen Aufgaben durch Assistenz- und Verwaltungskräfte entlastet werden.

·         Es muss eine schnelle De-Bürokratisierung von Genehmigungs-, Abrechnungs- und Antragsverfahren erfolgen, die Leitungen und Fachkräfte übermäßig belasten und unnötigerweise pädagogisch notwendige Kapazitäten binden.

·         Bei der Einstellung von nicht einschlägig ausgebildeten Personen muss deren Weiterqualifizierung zur pädagogischen Fachkraft gesichert sein. Zudem müssen zusätzliche Kapazitäten zur Einarbeitung und Anleitung geschaffen werden, da ansonsten die Belastungen der Fachkräfte weiter steigen.

·         Es ist eine pragmatische Aufgabenfokussierung auf pädagogisches Handeln zum Wohle der Kinder und zu ihrer Förderung erforderlich.“

[Alle Punkte aus: Appell von Prof. Fröhlich-Gildhoff vom

ZfKJ an der Evangelischen Hochschule Freiburg]

 

Wir möchten sie bitten, alle Möglichkeiten auf kommunaler Ebene, diese kurzfristigen Maßnahmen umzusetzen, auszuschöpfen. Insbesondere bei der Befreiung der pädagogischen Kräfte von Arbeiten ohne Kindesbezug, scheint es noch Potentiale zu geben. Hier müssen ggf. auch Trägerübergreifende Lösungen gedacht werden.

 

Die faktische Verknappung der Betreuungsplätz in den Ulmer Einrichtungen, führt erneut vor Augen, dass ein effizienter Prozess zur Platzvergabe dringend benötigt wird, um den individuellen Bedürfnisse an Kinderbetreuung in den Familien anhand objektiver Kriterien gerecht zu werden. Bereits in den Jahren 2018/19 hat im Auftrag des Gemeinderats eine Gruppe aus Vertretern der Stadt Ulm, der Träger und des GEB ein System zur Platzvergabe erarbeitet. Durch das Auftreten der Corona-Pandemie hatte sich die Einführung dieses Systems zunächst verzögert, wird jedoch derzeit erneut in durch die Verwaltung in Angriff genommen. Wir drängen an dieser Stelle nochmal darauf, dass, das im Konsens aller beteiligten Kräfte entstandene, Konzept nun schnellstmöglich und wie verabredet umgesetzt wird.

 

Wir sind uns bewusst, dass hier im kommunalen Rahmen auch nur bedingt Veränderungen für eine Situation, welche sich Bundesweit ähnlich darstellt, geschaffen werden können. Dennoch möchten wir allen Beteiligten die Dringlichkeit zu Handeln vor Augen führen und sie bitten hier alle Möglichkeiten auszuschöpfen um eine bestmögliche umfassende Kinderbetreuung zu ermöglichen.